Christof Grüger • Freischaffender Künstler im architekturbezogenen Bereich

 

Christof Grüger wurde am 28. 12. 1926
in Namslau/Schlesien als 7. Kind in der
Familie eines Malermeisters, zu dessen
Ausbildung noch die Ausmalung von
Schlössern und Kirchen gehörte, geboren.

Früh erfolgte die spielerische Beschäftigung
mit Farben, auch in der väterlichen Werkstatt.
Naturwissenschaftliches Interesse
(Chemie vor allem) ermöglichte in der
Nachkriegszeit die Herstellung von Farben
und das Experimentieren mit Färbeverfahren.

Das Studium an der „Hochschule für
Architektur und Bildende Kunst“ in Weimar
brachte die Begegnung mit Menschen,
die durch das „Bauhaus“ geformt waren
und dessen Ideen weitergaben, sowie
die Fundierung autodidaktisch erworbener
Kenntnisse und Fähigkeiten.

Der Dozent Bruno Quass regte ihn zur
Beschäftigung mit Wachsbatik an.
Von der flächigen Batiktechnik war es
nur ein Schritt zur ebenfalls mit der Fläche
gestaltenden architekturbezogenen
Glasgestaltung.

Hierzu gaben die Kirchen beider
christlicher Konfessionen Gelegenheit.
Zahlreiche Kirchen, auch Neubauten,
-vier in Südwestdeutschland,-
überwiegend jedoch im Raum der
ehemaligen DDR, von der Ostseeküste
bis jenseits des Thüringer Waldes, wurden
von ihm mit Glasfenstern, Betonglaswänden,
Mosaiken und Wandteppichen ausgestaltet,
wozu oft auch die farbige Fassung
des Raumes gehörte.
1976 wurde die Mitgliedschaft im
Verband Bildender Künstler der DDR
unumgänglich, wodurch das Tätigkeitsfeld
sich auf den profanen Raum ausweitete
(Sporthalle Schönebeck, Bettenhaus der
Universitätsklinik und Blutspende-Institut-Mosaik
in Leipzig, Jugendstilsaal der Stadtbibliothek
Magdeburg).

Gestalterische Höhepunkte sind u.a.
die Ev. Kirche „Zur Zuflucht“ in Rockenau
bei Eberbach/Neckar, die Ev. Markuskirche
in Freiburg/Breisgau, die Kath. Marienkirche
in Meiningen und als bisher letzte umfassende
Gestaltung (Mosaik, Bleiverglasung, Betonglas,
Schwarzlotmalerei auf Glas und Emaille-Malerei
des Portals) der Neubau der 1996 unter
Denkmalschutz gestellten St. Bonifatiuskirche
in Leinefelde.

Christof Grüger ist nach einem erfüllten Leben
am 31. März 2014 friedlich eingeschlafen.