Christof Grüger • Freischaffender Künstler im architekturbezogenen Bereich

Katholische Kirche St. Josef, Rudolstadt, mehrere Betonglasfenster und Eingangstür (1972/73)

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Durch einen linksseitigen Anbau betritt man die 1972/73 vergrößerte neugotische Kirche. Helmut Griese, Erfurt, schuf das kupferne Portal, dessen Glasquader von mir gesetzt wurden. Der Eingangatrakt wird beleuchtet von 5 Betonglasfenstern in plastischer Verlegetechnik welche die Schöpfung symbolisieren. Glaskörper in Würfel- und Quaderform sowie hochgestellte Platten lassen farbig-plastische Wirkungen beim Vorübergehen entstehen.
 

Eingangstrakt

 

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1. Kosmogenese: 1. Aus Sternengefunkel und tiefdunkelpurpurner Energie kündigt sich künftiges Leben an.
2. Die Scheidung himmlischen und irdischen Wassers lässt Kontinente entstehen.
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3. Im Wasser entfaltet sich durch Sonnenlicht das Leben.
4. Aus dem mütterlichen Erdkreis wachsen empor Mann und Frau, die Arme nach oben geöffnet, empfangend den Geist.
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Das 5. Fenster befindet sich hinter der Tür, die zum damals geforderten Atomschutzbunker führt - einer Bedingung für die Genehmigung der Vergrößerung der Kirche. Es zeigt ein Dreieck (Symbol der Dreieinigkeit) das sich auf die darunter befindliche Sphaira (Symbol der Erde) spiegelt. Der sich so ergebende Rhombus ist ein Symbol Christi. Die 12 goldgelben Würfel auf dem Erdkreis symbolisieren den Herrn inmitten seiner Jünger. Nach rechts öffnet sich der Eingangstrakt zum Kirchenraum.

Kirchenraum

 

Westwand

Die Westseite wird fast vollständig eingenommen von einer Betonglaswand. (Ihre Größe entspricht den Ausmaßen des unter dem Vergrößerungsanbau befindlichen Atomschutzbunkers.) In der Mitte befindet sich der Seiteneingang, flankiert von zwei bis zur Decke aufragenden Pfeilern, deren Dominanz die Senkrechten aufnehmen. Aus einem in lichten Farben gehaltenen Bereich mit Assoziationen zu Feldern, Wasserläufen, Gärten streben sie nach oben, wo ein in metaphysischem Blau gehaltener Halbkreis sich herabsenkt. Die Berührung mit ihm verwandelt die Farbigkeit zu sublimen Klängen. Tiefviolett-rote Barrieren stehen als Symbole für Leiden vor dem leuchtenden Blau, das in der obersten Höhe den Gipfel des Leuchtens erreicht.
Schlange

Ein großes Fenster in rautenförmiger Gestalt bestimmt die Südwand des Kirchenraumes. Das stählerne Fachwerk assoziiert das Christusmonogramm Chi-Rho, das den Versucher in Gestalt der Schlange außen vorhält. Ihm gegenüber bestimmt ein monumentaler Kruzifixus den Raum. Zwischen Versucher und Erlöser schart sich die Gemeinde um den Altar.


 

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